12.1. – 2.2.2025

Rita Caspary – Fotografie

Shahin Damizadeh – Malerei

Eröffnung: Sonntag 12.01.2025 um 12 Uhr (geöffnet bis 14 Uhr)

Einführung: Sabine Busmann (Text: Peter Caspary) 

Ausstellungsdauer 18.01. – 02.02.2025 

Öffnungszeiten: samstags + sonntags 14 – 17 Uhr

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Presse

WZ vom 9.1.25

von Monika Werner-Staude

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WZ 

von Martin Hagemeyer

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Rita Caspary über ihre Arbeit:

Im Wasser spiegelt sich die Welt. Hier erkennen wir unsere räumliche Präsenz und betrachten unsere körperliche Beschaffenheit. Wasser ist elementar, denn ohne gäbe es kein Leben auf der Erde. Im Meer wurden wir geboren und sind an Land gegangen. Im Kreislauf stetiger Veränderung haben wir uns zu intelli-genten Lebewesen entwickelt, die in der Lage sind unsere Umwelt zu erkunden und zu reflektieren. Das ist Kultur. Kunst ist die Betrachtung von Ereignissen und Zuständen dieser Phänomene. Die Phantasie der Filter des Erlebten.

Leben bedeutet Bewegung, Veränderung und stetige Erneuerung. Bewegtes Wasser abstrahiert unsere gewohnten Seherfahrung in eine bizarre Bildinformation, die nicht nur den Augenblick auf das Geschehen richtet, sondern auch eine ausdrucksstarke Magie auf den Betrachter ausüben kann. Diese Fotografien zeigen in eindringlicher Art und Weise nicht nur eine Momentaufnahme als Zustandsdokument einer zeitlichen Sequenz sondern rufen dazu auf genauer hinzuschauen, was augenscheinlich oftmals deutlich sichtbar ist, aber irgendwie dennoch kaum wahrgenommen wird.

Die Oberfläche des Wassers – hier die Kanäle in Venedig – zeigt spiegelbildlich das ab was im Bildraum sichtbar ist, die jeweilige Umgebung in unmittelbarer Nähe des Geschehens. In Bewegung – wenn z.B. ein Boot durch den Kanal gefahren ist – verändert sich der Bildeindruck ständig, so dass es darauf ankommt die „richtige“ Situation zu erkennen und fotografisch festzuhalten. Entscheidungen darüber müssen geschlossen werden, welche Ausschnitte und Details erzeugen Spannung und Aufmerksamkeit und welche eher nicht! Die Wirklichkeit wird verzerrt wiedergegeben. Auf dem Standpunkt kommt es an. Wie ist die Gesamtkulisse? Wie reagieren die Farben miteinander? Wie verhalten sich Fläche und Linie. Eigentlich alles Fragen die sich eher ein Maler stellen würde. Aber das ist Malerei, abstrakte Malerei, nicht mit dem Pinsel entstanden, sondern mit der Kamera. Es reiht sich Bild an Bild, im anders! Es entstehen flächenartige Muster die mit wellenartigen Bildregionen in Konkurrenz treten. Größere Farbflächen beruhigen die Komposition oder polarisieren das Gesamtgefüge.

Diese Fotoarbeiten gestalten unbeirrt Übergänge, „gesehen“ aus einer Aufsichtsperspektive einer scheinbaren Realität der Wirklichkeit. Es sind Metaphern einer geheimen inneren Bilderwelt in eine phantasievolle künstlerische Bildsprache übersetzt. Man sieht wie es ist und war. Nichts wurde hier hin-zugefügt oder mit KI nachträglich verändert, bzw. nachbearbeitet. So gibt es scharfgezeichnete und unscharfe Bereiche in den Arbeiten. Sie bilden einen wirkungsvollen Kontrast zu den Farbverläufen die innerhalb der Bildkomposition für zusätzliche Spannungsfelder verantwortlich sind. Fotografie zeigt hier deutlich die engen Berührungspunkte in der bildenden Kunst zur Malerei und Grafik.